Cannabis (Hanf) ist eine der vielseitigsten Pflanzen überhaupt und wird als Rauschmittel, in Lebensmitteln, Kosmetik, Textilien und sogar in der Medizin verwendetdemecan.de. Dabei ist Hanf nicht gleich Hanf: Von der Cannabispflanze existieren mehrere Arten bzw. Gattungen. Hauptsächlich wird zwischen Cannabis Sativa und Cannabis Indica unterschieden, hinzu kommt die seltenere Cannabis Ruderalis. Außerdem gibt es unzählige Hybridsorten, die durch Kreuzungen dieser Arten entstanden sind. Diese Sorten unterscheiden sich in Aussehen, Wachstumsverhalten und in ihrem Gehalt an THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol) – Inhaltsstoffe, die maßgeblich die Wirkung bestimmen. Klassisch sagt man, dass Indica-Sorten eher entspannen und Sativa-Sorten eher anregen. Ganz so einfach ist es heute aber nicht mehr, denn die meisten modernen Cannabissorten sind Hybride mit sehr unterschiedlichen Profilen. Die Wirkung einer Sorte hängt nicht allein von ihrem Namen oder Aussehen ab, sondern vor allem von ihrer chemischen Zusammensetzung.
Cannabis Sativa – die belebende „Kulturpflanze“
Auch in der chemischen Zusammensetzung weisen Sativas Besonderheiten auf. Sie enthalten ein volles Spektrum an Cannabinoiden sowie Terpenen und Flavonoiden. Viele klassische Sativa-Strains besitzen tendenziell einen höheren THC- und einen niedrigeren CBD-Gehalt als Indicas. Die Wirkung von Sativa wird von Konsumenten häufig als anregend und belebend beschrieben. Sativa-“Highs” gelten eher als kopflastig, das heißt sie wirken mehr auf den Geist als auf den Körper. Nutzer berichten oft von euphorisierender, kreativitäsfördernder Wirkung – ideal für tagsüber, soziale Aktivitäten oder kreative Projekte. Typische Effekte, die mit Sativa in Verbindung gebracht werden, sind unter anderem:
Stimmungsaufhellung und Energie – Sativas wirken häufig aktivierend, motivierend und können die Laune verbessern.
Kreativität und Fokus – Viele Konsumenten fühlen sich geistig angeregt, wacher und konzentrierter.
Kopf-High – Das Rauschgefühl spielt sich eher „im Kopf“ ab, begleitet von inspirierenden Gedanken.
Appetitanregung – Sativa kann den Appetit steigern (Stichwort „Munchies“) und das allgemeine Wohlbefinden fördern.
Cannabis Indica – der entspannende „indische Hanf“
Nach der Sativa ist Cannabis Indica die zweitwichtigste Cannabissortecbd-vital.de. Sie wird auch „indischer Hanf“ genannt, da sie zunächst 1785 von dem französischen Botaniker Jean-Baptiste de Lamarck in Indien beschrieben wurde. Indica-Pflanzen stammen vor allem aus den gebirgigen Regionen Zentral- und Südasiens, z. B. aus Afghanistan, Pakistan, Nordindien, dem Hindukusch-Gebiet sowie Teilen Marokkos und des Libanonhanfgefluester.de. Im Unterschied zur hochwachsenden Sativa bleibt Indica deutlich kleiner: Sie erreicht maximal um die 1 bis 2 Meter Höhe. Indicas haben einen kompakten, buschigen Wuchs mit vielen seitlichen Verzweigungen. Ihre Blätter sind breit, kräftig und dunkelgrün gefärbt, um möglichst viel Licht aufzunehmen. Die Blütezeit ist mit rund 6 bis 9 Wochen relativ kurz, was Indica-Strains gerade für die Indoor-Zucht beliebt macht. Indicas investieren mehr Energie in die Bildung von dichten, harzigen Blütenknospen statt in extremes Höhenwachstum – oft haben sie dicke Blüten und relativ kurze Abstände zwischen den Nodien.
Inhaltsstofflich bietet Indica wie Sativa ein volles Spektrum an Cannabinoiden und Terpenen. Viele Indica-Züchtungen sind für einen hohen THC-Gehalt bekannt und werden gezielt wegen ihrer stark beruhigenden Effekte angebaut. Das durch Indica ausgelöste High wird typischerweise als körperlich entspannend beschrieben – man spricht oft von einem „Couch-Lock“ oder Körper-High, da es einen in die Kissen drücken kann. Indica-Wirkungen werden gerne genutzt, um abends abzuschalten oder Beschwerden zu lindern. Typische Effekte und Anwendungen von Indica-Sorten sind etwa:
Tiefenentspannung – Indica wirkt beruhigend, stress- und angstlösend; ideal zum Relaxen nach einem langen Tag.
Körper-High – Eher physische Wirkung: Muskeln entspannen sich, Verspannungen und Schmerzen können gelindert werden.
Schlafförderung – Indica-Strains werden oft bei Schlafproblemen verwendet, da sie müde machen und das Einschlafen erleichtern können.
Angst- und Stresslinderung – Viele medizinische Anwender berichten, dass Indica ihre Angstzustände oder innere Unruhe mindert.
Cannabis Ruderalis – die robuste „Wilde“
Neben Sativa und Indica gibt es mit Cannabis Ruderalis eine dritte, eher selten genutzte Hanfart. Der Name ruderalis leitet sich vom lateinischen rudus („Schutt, Ödland“) ab und bedeutet so viel wie „wild wachsend“. Passend dazu stammt Ruderalis aus extremen Klimaregionen: Sie wurde in den 1920er Jahren in Zentralrussland entdeckt und findet sich auch in Teilen Osteuropas und Zentralasiens. Ruderalis hat sich an kurze, harte Sommer angepasst und ist daher äußerst robust und anspruchslos. Sie übersteht raues Klima, Kälte und karge Böden, wo andere Cannabispflanzen kaum gedeihen würden.
Optisch unterscheidet sich Ruderalis deutlich von Sativa und Indica. Es ist die kleinste der Cannabis-Arten – meist nur 50–80 cm hoch. Die Pflanzen bleiben niedrig, wachsen aufrecht mit wenig Verzweigung und bilden nur wenige, relativ breite Blätter aus. Aufgrund der geringen Größe ist auch der Blütenertrag vergleichsweise niedrig und die einzelnen Buds bleiben klein. Eine besondere Eigenschaft von Ruderalis ist das autoflowering (Selbstblühen): Im Gegensatz zu Sativa/Indica hängt die Blüte nicht von Lichtstunden ab, sondern Ruderalis wechselt automatisch nach ca. 3–7 Wochen Wachstum in die Blütephase – unabhängig von Jahreszeit oder Beleuchtung. Diese Fähigkeit zur schnellen, unabhängigen Blüte macht Ruderalis für Züchter äußerst interessant, um neue robuste Sorten zu kreieren.
In puncto Inhaltsstoffe hat Ruderalis allerdings deutlich weniger zu bieten als Sativa oder Indica. Der Gehalt an THC und anderen Cannabinoiden ist sehr gering – psychoaktive Effekte sind dadurch minimal. Ruderalis verursacht von sich aus nur eine sehr milde Wirkung, oftmals kaum spürbar. Dafür weist sie einen relativ höheren Anteil an CBD auf, was Ruderalis-genetische Linien für gewisse medizinische Anwendungen interessant machen könnte (z. B. CBD-reiche Sorten ohne starkes High). In der Praxis wird reine Ruderalis aufgrund der schwachen Wirkung selten konsumiert; ihr Hauptnutzen liegt vielmehr in der Zucht: Durch Kreuzungen mit Ruderalis erschaffen Züchter neue Hybridpflanzen, die die Autoflowering-Eigenschaft und die Robustheit der Ruderalis mit der Potenz und Größe von Sativa/Indica verbinden.
Hybride Cannabis-Sorten – das Beste aus beiden Welten
Heutzutage sind die allermeisten Cannabis-Sorten Hybriden, also Kreuzungen aus Sativa und Indica (und teils Ruderalis). Züchter sind ständig bemüht, die besten Eigenschaften verschiedener Hanfarten zu kombinieren, um neue Sorten mit optimierten Profilen zu erschaffenhanfgefluester.de. So entstehen z. B. Strains, die einen euphorisierenden Sativa-Effekt liefern, aber dennoch nur so kompakt und schnell wachsen wie eine Indica – oder umgekehrthanfgefluester.de. Den Möglichkeiten sind praktisch keine Grenzen gesetzt, weshalb es heute eine riesige Vielfalt an Sorten gibt. Hybride können ganz unterschiedlich aussehen und wirken, je nach Kombination der Elternpflanzen. Auch das Verhältnis von THC zu CBD variiert stark von Hybrid zu Hybrid. Um etwas Überblick zu behalten, werden neue Züchtungen oft grob in Kategorien eingeordnet: Man spricht z. B. von Sativa-dominanten, Indica-dominanten oder ausgewogenen Hybriden, je nachdem welche Eigenschaften überwiegen. Außerdem vergeben Züchter und Seedbanken oft spezielle Namen für Kultivare (wie “White Widow”, “Blue Dream”, “Northern Lights” etc.), um die Vielzahl an Sorten zu unterscheiden. Die enorme Hybridvielfalt führt allerdings dazu, dass die einst klare Trennung zwischen Sativa, Indica und Co. zunehmend verschwimmt. Letztlich entscheidet die genaue genetische und chemische Zusammensetzung einer Sorte über deren Wirkung – nicht allein die Einordnung als Indica oder Sativa.
Fazit
Cannabis Sativa und Cannabis Indica sind die beiden mit Abstand wichtigsten Hanfarten und werden wegen ihrer ergiebigen Ernten und typischen Wirkungen weltweit kultiviertcbd-vital.de. Cannabis Ruderalis spielt in der direkten Nutzung eine geringere Rolle, hat aber als Kreuzungspartner großen Einfluss auf moderne Züchtungen genommen (Stichwort Autoflowering). Die oft zitierten Unterschiede – Sativa für den “Kopf”, Indica für den Körper, Ruderalis schwach – bieten eine hilfreiche Orientierung, sind aber nicht absolut. Durch zahllose Hybridisierungen weisen heutige Sorten ganz individuelle Profile aufhanfgefluester.de. Entscheidend für die tatsächliche Wirkung sind letztlich vor allem der THC-/CBD-Gehalt und die Terpene der jeweiligen Sorte, weniger der botanische Namecbd-vital.de. Daher gilt: Wer Hanfprodukte oder Cannabis als Genuss- oder Arzneimittel nutzt, sollte auf die konkreten Inhaltsstoffe und Qualitätsangaben achten – die alten Kategorien Sativa, Indica & Co. erzählen nur einen Teil der Geschichte.